Johanna Fuchs-Boenisch, CEO Susteco: "Bei komplexen Fragestellungen braucht es ein kollaboratives Mindset"


16.01.2024 von Konstantin Köhler

Susteco bietet eine Cloud-Plattform zum effizienten Portfolio- und Asset-Management. Ein Gespräch über nachhaltige Daten und Zusammenarbeit.

Die Susteco Solutions GmbH, ein Tochterunternehmen der Bosch-Gruppe, präsentiert eine innovative Plattform für die Immobilienbranche. Diese nutzt moderne Technologie, um Daten aus Gebäuden und Dienstleistungen zu erfassen und zu verarbeiten.

Seit Oktober 2023 ist Johanna Fuchs-Boenisch (MRICS) CEO bei Susteco. Davor hat sie insgesamt 19 Jahre in London, Berlin und München im internationalen Immobilieninvestment und Transaktionsmanagement sowie in der Unternehmensberatung gearbeitet.

Johanna, wofür gibt es Susteco?

In der Immobilienbranche gibt einen riesigen Handlungsbedarf. Die Anforderungen an die ESG-Konformität, Energieeffizienz und Dekarbonisierung steigen. Immobilien- und Portfolio-Werte sind massiv unter Druck. Gebäudenutzer und -mieter formulieren höhere Anforderungen als früher. Sie wollen attraktive und effizient zu betreibende Flächen. Sie zeigen auch die mangelnde digitale Verfügbarkeit von Gebäudedaten auf, die sie zum Beispiel für ihre Reportings benötigen.

Für Investoren und Eigentümer stehen viele Entscheidungen zur Weiterentwicklung und Werterhaltung von Immobilien an. Auch dafür braucht es gute Daten und eine zuverlässige Faktenbasis.

Gebäudedaten gibt es bisher aber oft nur in Silos, nicht immer digital, und wenn überhaupt werden sie für spezifische Anwendungen genutzt. Was fehlt, ist ein ganzheitlicher Ansatz, eine offene Cloud-Plattform, die alle Daten ein einziges Mal richtig erhebt und zusammenführt. Dafür gibt es nun uns.

Was passiert mit den Daten dann?

Sie werden im besten Fall zur Findung von Lösungen für komplexe Fragestellungen und Probleme genutzt.

Außerdem werden die Daten allen Beteiligten auf geeignete Weise zur Verfügung gestellt, die für sie wichtig sind und die sie erhalten dürfen – von Dienstleistern und Lösungsanbietern über Mieter, Facility-, Property- und Asset Management bis hin zu Investoren und Banken.

Worin besteht der Vorteil, Daten und Lösungen in einem Ökosystem zusammen zu führen?

Es gibt schon viele ausgereifte und leistungsfähige Lösungen, Recogizer ist eine davon.

Wahrscheinlich wird aber nicht die eine Lösung alles beantworten. Immobilien sind eine heterogene Assetklasse. Es gibt unterschiedliche Problemansätze und Fragestellungen, auf die es unterschiedliche Antworten geben wird.

Ich bin überzeugt: Wenn wir zusammenarbeiten, werden wir die besten Lösungen finden.

Welche sind die Voraussetzungen dafür?

Zum einen ein kollaboratives Mindset.

Auf technischer Seite muss man die verschiedenen Systeme miteinander kommunizieren lassen. Daten müssen möglichst einheitlich und nachhaltig sein. Hier geht es auch um Datensicherheit und Datenhoheit.

Daten müssen verfügbar bleiben, auch wenn zum Beispiel ein neuer Dienstleister fürs Property-Management beauftragt wird. Und idealerweise sollten die Daten sogar verfügbar bleiben, wenn der Eigentümer wechselt, damit die Immobilie auch dann weiterhin effizient und nachhaltig genutzt werden kann.

Sind die Daten denn schon ausreichend verfügbar?

Oft ist das nicht der Fall. In dem Fall unterstützen wir dabei, die Daten zu generieren. Das gehört zum technischen Onboarding von Gebäuden.

Momentan sind Daten oft nicht digital verfügbar und können so nicht effizient genutzt werden, wenn zum Beispiel die Heizungsabrechnung in Papierform in einem Ordner beim Property Management liegt. Damit die Daten von allen beteiligten genutzt werden können, müssen sie anders aufbereitet und digital verfügbar gemacht werden.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen euch und anderen Lösungsanbietern?

Wir können Vorschläge machen, welche Lösungen für welche Anwendungsfälle geeignet erscheinen.

Das Ziel unserer Plattform ist es dabei, dass sich die Immobilieneigentümer und -verwalter die Lösungen individuell zusammenstellen, die bestmöglich zu ihren eigenen Bedürfnissen passen, aber dennoch nur eine Software-Plattform dazu nutzen müssen.

Idealerweise werden in einem heterogenen Portfolio mit heterogenen Assets verschiedene Lösungen kombiniert, die im Zusammenspiel das Portfolio-Management wesentlich effizienter und faktenbasierter machen.

Nach welchen Kriterien sucht ihr die Partner aus, mit denen ihr kooperiert?

Wir arbeiten hauptsächlich mit Partnern zusammen, die ähnliche Ziele verfolgen und kooperativ ausgerichtet sind.

Natürlich ist es auch wichtig, die Partner auszuwählen, die von unseren Kunden nachgefragt werden und die einen guten Job machen. Wir freuen uns, dass wir mit Recogizer eine so starke Lösung im Bereich Energieeffizienz und Dekarbonisierung an Bord haben.

Wie geht es weiter mit Susteco?

Wir möchten den Grundstein für eine datenbasierte Zusammenarbeit für viele Akteure in der Immobilienwirtschaft legen und damit die Effizienz und Nachhaltigkeit der Immobilien steigern.

Wir glauben, dass eine cloudbasierte Plattform hier einen großen Beitrag leisten kann. Damit die Daten nicht nur nachhaltig und ganzheitlich erfasst, sondern auch mit messbarem Mehrwert genutzt werden können.

Konstantin Köhler war viele Jahre Journalist und Corporate Writer für Technikthemen. Der erfahrene Content-Spezialist ist bei Recogizer verantwortlich für Kommunikation & Marketing. Sein Anliegen: Authentische und hilfreiche Informationen liefern und komplexe Themen verständlich machen.

Konstantin Köhler | Head of Communications


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